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Hinterfragt und neu gedacht: Schubladendenken

Hinterfragt und neu gedacht: Schubladendenken

Wir denken in Schubladen. Nehmen wir ein einfaches Beispiel: einen Stuhl. Die meisten Menschen in unserem Kulturkreis werden einen Stuhl als solchen erkennen. Dieses Erkennen basiert auf dem Wahrnehmen einer bestimmten Form oder Kombination von Formen, die wir gelernt haben, als Stuhl zu bezeichnen. In der Regel sind das vier Beine, eine Sitzfläche und eine Lehne. Nicht jeder Stuhl ist aber so aufgebaut. Manche Stühle haben nur drei oder zwei Beine. Die Sitzfläche kann rund, quadratisch, dreieckig, rechteckig oder sogar kugelförmig sein. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Wir werden die meisten dieser Exemplare der Gattung „Stuhl” aber immer noch als Stuhl erkennen können. Ein Stuhl hat auch bestimmte Eigenschaften – hauptsächlich, dass man darauf sitzen kann. Auch auf einem Hocker, einem Sofa oder einem Sessel kann man sitzen. Was hält uns aber davon ab, uns auf einen Tisch zu setzen? Im Grunde ist ein Tisch einem Stuhl sehr ähnlich. Einen Stuhl als Stuhl zu erkennen, macht uns das Leben um einiges leichter. Man stelle sich vor, jedes mal kleinteilig einschätzen zu müssen, ob das was man vor sich sieht, nun tatsächlich ein Stuhl, ein Tisch, ein Bett oder ein Baum ist. Wahrscheinlich würden wir den Großteil unserer Zeit damit verbringen, zu versuchen, die uns umgebenden Vielfalt an Farben, Formen, Lauten und anderer Sinneseindrücke zu begreifen. In Schubladen zu denken, ist also sehr hilfreich –  nicht zuletzt, um ärgerliche Blicke zu vermeiden, wenn man sich in einem Café auf den Tisch setzt, während man den Kaffee vom Stuhl schlürft. Schon die Bezeichnung „in Schubladen denken“ ist aber vorrangig negativ besetzt und das nicht ohne Grund. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und stellen Sie sich eine erfolgreiche Führungskraft vor. Stellen Sie sich genau die Größe vor. Das Alter. Die typische Kleidung. Den Händedruck. Haben Sie das Bild vor sich? Die meisten Menschen werden in etwa folgende Person vor sich sehen: einen eher großen, weißen Mann, mittleren Alters (45-55 Jahre). Er trägt einen teuren Anzug und hat einen festen Händedruck. Mit diesen äußerlichen Eigenschaften werden wiederum die meisten Menschen gewisse Eigenschaften verbinden. Auf einem Stuhl kann man sitzen. Eine Führungskraft hat Visionen, ist überzeugend, kann leiten und Entscheidungen treffen. Gerade wenn es um Schubladen geht, die Menschen kategorisieren, sollten wir aber unser oft nützliches aber vereinfachtes Denken hinterfragen. Ein Personaler, der eine gute Führungskraft sucht und sich nicht bewusst ist, dass er in Schubladen denkt, trifft nicht immer die besten Entscheidungen. Einen Tisch an einer Stelle als nützlich einzuschätzen, an der man einen Stuhl erwartet, erfordert Kreativität und Umdenken. Dieses Umdenken ist sehr wichtig, denn die äußeren Charakteristika der typischen Führungskraft stehen leider nicht immer in logischem Zusammenhang mit den Eigenschaften, die eine gute Führungskraft an einer bestimmten Stelle ausmachen. Es ist kein einfacher Prozess immer wieder die eigenen Stereotype zu hinterfragen, aber durchaus einer, der sich lohnt. Das Bewusstsein darüber, dass wir in Schubladen denken, um die uns umgebenden Welt zu verstehen, ist der erste Schritt dahin, diese Schubladen in entscheidenden Momenten noch einmal zu öffnen, ihren Inhalt zu prüfen und eventuell neu zu ordnen.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Wo hat Ihnen das Denken in Schubladen geholfen, wo hat es Sie behindert? Haben Sie Führungskräfte kennen gelernt, die in keine Schublade passen? Schreiben Sie uns Ihre Praxisbeispiele und Gedanken zum Thema!

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